26/02/2009

"At that time there were many blank spaces on the earth, and when I saw one that looked particulary inviting on a map (but they all looked like that) I would put my finger on it and say: When I grow up I will go there."
[Joseph Conrad, The Heart of Darkness.]
passé composé, 3e personne du pluriel: ils ont pirogé

25/02/2009

j´ai appris un nouveau verbe important: piroguer

24/02/2009

Im Unterschied zu anderen TouristInnen verstehen sich AlternativtouristInnen als „kosmopolitisch, multikulturell und reisend“. Um den Distinktionsgewinn ihres mobilen und multikulturellen Lebensstils aufrechterhalten zu können, brauchen sie nicht nur den verteufelten Massentourismus als Gegenpol zur eigenen Individualität, sondern auch ein unbewegliches monokulturelles Gegenüber: die bereiste Gesellschaft. Deren Kultur wird dabei nicht weiter ausdifferenziert an ein klar abgrenzbares Territorium gebunden und in eine vormoderne Zeit verlagert. (...) Den Bereisten wird hier die Bewegung im selben Raum abgesprochen. Die eigene kulturelle Identität wird dabei jedoch nicht konkreter bezeichnet. Vielmehr beanspruchen die KonsumentInnen eine privilegierte Leerstelle für sich, indem ihre weltumspannende und multikulturelle Ideologie die „Fremden“ als Marionetten ihrer Kollektive betrachtet (schließlich ist deren Bodenständigkeit für die Abgrenzung zum mobilen Tourismus konstitutiv) während sie selbst die Anerkennung der Kulturenvielfalt als politisch korrekte Einstellung vor sich hertragen und zugleich Wertneutralität gegenüber kulturellen Unterschieden deklarieren. Voraussetzung hierfür (...) ist ein Bewusstsein über eine gesellschaftliche Ordnung aus immobilen kulturellen Identitäten und mobilen multikulturellen TouristInnen. Damit versetzt sich letztere durch ihre eigene vermeintliche Inhaltsleere und proklamierte Wertneutralität in eine gehobene Position. Diese gehobene Position ist durch einen privilegierten Zugang zu einer möglichst großen Anzahl immobilisierter Kulturen gekennzeichnet, also durch das Privileg nahezu uneingeschränkter eigener Mobilität bei gleichzeitiger Unbeweglichkeit der Anderen.Ramona Lenz nach: Turbulente Ränder. Neue Perspektiven auf Migration an den Grenzen Europas. Bielefeld, 2007

23/02/2009

Ah, j´étais à Lyon, moi, mais ce n´est pas le paradis, Lyon.
Je te jure!

22/02/2009

Als ich ungefähr sechs Jahre alt war, gab es vor unserem Haus in Rijkswijk ein verwildertes Gelände, das ich das “landje” [deutsch: Ländchen, Brachfeld] nannte. Es war voller Geheimnisse. Hohe Pflanzen, die mir heute nur bis zur Taille reichen, verliehen ihm den Charakter eines Urwalds und immer noch sehe ich es vor mir: ein gefährliches Gebiet, dass ich mit meinen Ängsten und Phantasien bevölkern konnte. [Cees Nooteboom: Am Rande der Sahara]

21/02/2009

Ich fliege ab Frankfurt. An der Gepäckkontrolle treffe ich den ersten Senegalesen aus Dakar. Er arbeitet hier, kontrolliert meinen Pass und meine Boarding Card.

Das Flughafenverfahren wurde 1993 beschlossen. Es gilt für AsylbewerberInnen aus so genannten sicheren Herkunftsländern sowie Flüchtlinge mit fehlenden oder falschen Papieren. Während der Dauer des Verfahrens müssen sich sich im Transitbereich des Flughafens aufhalten. Diese Zone gilt nicht als deutsches Hoheitsgebiet. Erst danach kommen sie ins normale Asylverfahren oder werden zurückgeschickt. Das Oberlandesgericht Frankfurt hat entschieden, dass die Räume des Transitbereichs "als Hafträume im Sinne des Gesetzes anzusehen sind" und der Aufenthalt dort nicht länger als die gesetzlich vorgeschriebenen 19 Tage dauern darf. Daraufhin ließ der dem Innenministerium unterstellte Bundesgrenzschutz Flüchtlinge "Freiwilligkeitserklärungen" unterschreiben, dass sie freiwillig länger im Transitbereich bleiben, weil ihnen ansonsten Abschiebehaft droht.


"Wehe ihr Reisenden! Kommt schnell auf das Schiff, lasst alle eure Gerätschaften im Stiche und rettet nur schnell eurer Leben vor dem Untergange, denn die Insel auf der ihr seid ist nichts als ein großer Fisch, der nur wenig Wasser hat und nicht auf dem Lande leben kann." [die Geschichte Sinbad, des Seeräubers]

Intro

DE
Während man sich auf dem afrikanischen Kontinent in der Hoffnung auf Arbeit und ein besseres Leben auf den Weg nach Europa begibt, machen EuropäerInnen Urlaub in Afrika, auf der Suche nach dem Ursprünglichen, Archaischen, Exotischen. Geographie wird zur Projektionsfläche. Wahrheiten und Klischees über die jeweilige Fremde liegen dicht beieinander. Sie manifestieren sich in (Zerr-)Bildern, die irgendwo zwischen Savanne und Slum, zwischen dem dunklen Kontinent und der Festung Europa, zwischen Eldorado und Babel angesiedelt sind. Strände, Flughäfen, Grenzzäune, Wüsten... Die Bilder, die wir in Zusammenhang mit Migration und Tourismus gespeichert haben, liegen dabei bisweilen überraschend nah beieinander, auch wenn sie völlig anders besetzt sind. Es ergeben sich doch Schnittmengen, obwohl die Motivationen und zumeist auch Reiserichtungen entgegengesetzt sind. Ob von Norden nach Süden oder von Süden nach Norden: Die Menschen sind in Bewegung, reisen in Länder, die sie noch nie gesehen oder betreten haben. Geleitet werden sie von Bildern. Bilder von Ländern. Bilder von Städten, von Landschaften. Bilder, die mit Hoffnungen oder Abenteuern, immer aber mit Sehnsüchten verbunden sind. Medien, Freunde, Verwandte und Zurückkehrende auf beiden Seiten, geben ihre Bilder der Fremde weiter und generieren so neue weitere Vorstellungen in den Köpfen der Daheimgebliebenen.


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FR
Tandis qu´en Afrique on part à la recherche d´une autre vie en direction de l´Europe, les Européens voyagent en Afrique pour passer des vacances, pour chercher « l´authentique », l´exotique.

Le pays inconnu de l´autre devient une image. La géographie devient un écran de projections diverses : entre bidonvilles et savane, entre « le continent noir » et « la forteresse Europe », entre Eldorado et Babel… vérités, clichés, stéréotypes se retrouvent. Les géographies et les images qui sont liées à la migration et au tourisme sont parfois les mêmes: plages, aéroports, frontières, déserts. Seuls l´utilisation et le point de vue face à ces images en changent leur sens : une plage présentée comme paradisiaque dans un dépliant touristique devient un lieu de cauchemar pour d´autres.
Peu importe si on voyage du nord au sud ou du sud au nord : Ces images nous guident. Nous voyageons dans des pays où l´on n´a jamais mis un pied. On poursuit des images de pays, de villes, de paysages, des images qui représentent pour nous l´espoir, l´aventure, etc. mais avant tout des nostalgies. Les médias, les amis, la famille, les gens qui rentrent - soit en Europe soit en Afrique – nous donnent de nouvelles images de l´étranger. Des images qui sont - pour des raisons différentes - changées, variées, et surtout filtrées, et qui sont une source d´imagination pour tous ceux qui sont restés.